Auf dem Pariser Automobilsalon im Oktober 1992 wurde der Ferrari 456 GT vorgestellt. Im Januar 1993 kam er mit Schaltgetriebe auf den Markt, der GTA mit Automatikgetriebe erschien
1996. Motor und Getriebe sind in Transaxle-Bauweise miteinander verbunden. Das Sechsgang-Getriebe mit einem Sperrdifferenzial von ZF ist über eine in einem Stahlrohr dreifach
gelagerte Kardanwelle mit dem Motor verbunden. Das Fahrwerk verfügt über eine Einzelradaufhängung mit doppelten Dreiecksquerlenkern, Gasdruckstossdämpfer, Schraubenfedern und
Drehstabilisatoren rundum. Ferner besitzt der 456 eine Niveauregulierung hinten und ein Anti-Dive-System vorn.Die Traktion wird durch das ASR-System kontrolliert, das über eine
CAN-Leitung mit dem ABS und dem Motorkontrollsystem verbunden war und bei Verlust der Bodenhaftung sofort reagierte. Dieses System war einzigartig, drei verschiedene Kontrollmodi
waren vom Fahrer aus wählbar. Eine Besonderheit ist der im hinteren Stoßfänger integrierte, elektronisch gesteuerte Spoiler. Dieser veränderte seinen Winkel ab 110 km/h
entsprechend den Anforderungen und kehrte ab 80 km/h wieder in seine Ausgangslage zurück. Im Herbst 1998 wurde der überarbeitete 456M vorgestellt. Er war wahlweise mit Schalt-
oder Automatikgetriebe erhältlich und mit versenkbaren Scheinwerfern und einer rundlicheren Frontpartie mit Integralspoiler ausgestattet. Die Motorhaube bestand aus
kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Der Kühlergrill mit integrierten Nebelscheinwerfern war überarbeitet worden um die Motorkühlung und die Belüftung der Bremsen zu
verbessern. Der Motor des 456M lieferte bedingt durch eine veränderte Motorsteuerung (Bosch Motronic 5.2) eine im Vergleich zum Vorgänger geringfügig höhere Leistung von 325 kW
(442 PS) bei 6250/min. Der 456M hatte belüftete Bremsscheiben mit Bremssätteln aus Aluminium und 4-Kanal-ABS, das mit ASR und EBD (einer elektronischen Bremskraftregelung)
verbunden war. Die Zahnstangenlenkung war mit einem geschwindigkeitsabhängigen Servo ausgestattet.
Der 456M war der bislang letzte Serien-Ferrari mit Klappscheinwerfern. Der 456M konnte durch den Einbau einiger Extras von der Carrozzeria Scaglietti noch individueller gestaltet
werden. Die 1997 veröffentlichte Liste enthielt Angebote für die Modelle 456M, F355 und 550 Maranello, darunter verschiedene Lackierungen mit farblich passender Innenausstattung,
die Installation eines Telefons oder beispielsweise ein Batterieladegerät mit Anschluss im Motorraum.